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22
Feb
2007

Der Fluch des Eunuchen I. Kapitel/ 3.Abschnitt

Stimmung: gut
Musik: Filmmusik von Nino Rota


Wer in der Menüleiste Bücher anklickt, kann die komplette Einstellung lesen...


I. Kapitel/3.Abschnitt


Edirne im Sommer 1444


Nun nickte er fast unmerklich dem Ulema Saladdin Yilmaz zu, der nun seinerseits mit einem Gebet den osmanischen Streitkräften Lob zollte.
„Bismi-llahir-rahmani-rahim la-ilaha-il-allah ilahahn wahida wa nahnu lahu muslimun" begann der Ulema, „Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen. Es gibt keinen Gott außer Allah, dem Einzigen, und wir ergeben uns Ihm!"
Nachdem er die Eingangsformeln verkündet hatte, fuhr er fort: „Und ER verleiht seinen Streitkräften Würde, Ruhm und Ehre, und ER vernichtet die feindlichen Streitkräfte allein. So ist das gesamte Königreich sein und sein ist aller Lob. ER macht lebendig und tötet, und ER tötet und macht lebendig. ER ist lebendig, ohne jemals zu sterben. In seiner Hand ist alles Gute, und ER hat die Macht über alle Dinge - Biadhihil-chair wa huwa ala kulli schay-in kadir!"
Als der Mufti seine Rede beendet hatte, klatschte der Padischah einmal in die Hände, und sofort eilten die weißen Eunuchen zum Tisch.
Der für die Dienste innerhalb des Großherrlichen Hauses zuständige Leiter, der Akağa Taylan, ein weißer, überaus groß gewachsener Eunuch unbestimmten Alters, überwachte aufmerksam die Arbeit seiner Mitarbeiter, die nun bestrebt waren, sowohl das Kaffeegeschirr als auch die Schalen mit dem übriggebliebenen Obst abzuräumen.
„Ihr habt recht getan, mein Saladdin!" sagte der Sultan zu Ulema Saladdin Yilmaz. „Das siegreiche Heer im Namen des HERRN zu loben, ist uns Verpflichtung." Er drehte sich um, suchte die Augen Akağa Taylans und bedeutete ihm, dass die weißen Eunuchen den Raum zu verlassen hätten.
„Wie Ihr wisst, habe ich vor einiger Zeit prachtvolle Beschneidungsfeiern für meine Söhne veranstaltet", sagte der Padischah, als er mit den Männern der Hohen Pforte allein war. „Ich hatte andere Pläne, aber nun ist Alaeddin, mein Ältester, heimgegangen zu Allah. Er wird eingehen in den Garten des Paradieses. Siebenundsiebzig Jungfrauen werden ihn in den Kitab der Unvergänglichkeit begleiten."
Ein ehrfurchtsvoll leises Gemurmel der Wesire bezeugte die Trauer über den Tod des jungen Mannes und zugleich das Verständnis für seine Unsterblichkeit in dem Garten des Paradieses Allahs.
„Ich habe ja wirklich schon genug Feldzüge im Kampf für den Glauben unternommen. Gerade erst bin ich vom Balkan zurückgekehrt, wo unsere Truppen weiter kämpfen", fuhr der Padischah fort. „Jetzt ist es an einem anderen, die große Aufgabe fortzusetzen. Es ist an der Zeit, meinen Sohn Mehmet auf den Thron zu setzen, denn ich will noch zu meinen Lebzeiten sehen, was für einen Großherrn mein Sohn abgibt."
Obwohl der Sultan erwartet hatte, dass es Einwendungen geben würde, ärgerte ihn die Bestürzung, die er mit dieser schicksalhaften Bestimmung auslöste.
„Außer Çandarlı Halil und Bilâl dürfen sich jetzt alle zurückziehen!", sagte der Padischah ärgerlich, und mit einer missmutigen Handbewegung entließ er die übrigen Würdenträger.
Wie aus dem Nichts tauchte der Akağa Taylan mit dem Trupp seiner weißen Eunuchen wieder auf, die sich eifrig darum bemühten, die Ordnung auf dem Tisch wiederherzustellen. Hinter dem würdevollen Akağa kam der oberste Tabakbewahrer mit dem kaiserlichen Nargileh, in dem ein kleines Stück glühender Holzkohle versenkt war, bereit, seiner Majestät den erforderlichen Anschub für den unerlässlichen Rauch zu gewähren. Und auch der oberste Kaffeekoch wartete wieder, um auf dem vorbereiteten, nun sehr heißen Holzkohlenbecken den Kaffee für den Kalifen zuzubereiten. Çandarlı Halil Pascha war sich einer überlieferten Sitte bewusst: Geschenke erhalten das Wohlwollen des Mächtigen. So hatte es Çandarlı Kara Halil Hayreddin Pascha, sein Urgroßvater gehalten, der hatte es seinem Sohn, Çandarlı Ali Pascha, gelehrt und der wiederum seinem Vater, Çandarlı I. Ibrahim Pascha, der seinerseits diese Erkenntnis an ihn selbst weitergegeben hatte, noch bevor er im Jahre 1439 das Amt des Großwesirs übernahm. Die Çandarlıs waren eine Großwesir-Dynastie, und er würde dafür sorgen, dass es so bliebe.
„Nachdem die geliebte Stute meines Padischahs vor kurzer Zeit durch einen Pfeil getötet wurde, habe ich nach einem gleichwertigen Pferd suchen lassen und bin fündig geworden", hob Çandarlı Halil an.
„Ihr wisst, dass es ausgeschlossen ist, ein solches Pferd zu ersetzen!", wehrte der Sultan ab.


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