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21
Feb
2007

Leseprobe: Der Fluch des Eunuchen I. Kapitel/2.Abschnitt

Stimmung: saumäßig gut
Musik: Filmmusik: Jenseits von Afrika


Wer in der Menüleiste Bücher anklickt, kann die komplette Einstellung lesen...


I. Kapitel/2.Abschnitt

Edirne im Sommer 1444



Obwohl als Letzter gekommen, begann Çandarlı Halil, nachdem ihm der Sultan mit einem Kopfnicken das Wort erteilt hatte, seine Rede: „Mein Padischah, Eure Majestät kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Darf ich daran erinnern, dass im Vorjahr der Ungar Johann Hunyadi ein Kreuzfahrerheer gegen uns Osmanen führte, das wir bei Niš zurückwerfen konnten und bei Jalovac vernichtend geschlagen haben? In diesem Jahr nun konnten wir in Szeged Frieden mit den Ungarn schließen. Freilich nicht zu unseren Ungunsten. Die Grenzen des politischen Machteinflusses der Osmanen blieben erhalten, und die Walachei wurde Ungarn tributpflichtig, was uns ebenfalls zugute kommt."
Seine Majestät, Murat II., gab dem Kaffeekoch das Zeichen, mit der Arbeit zu beginnen, und die weißen Eunuchen, die bereitstanden, die Herrschaften zu bedienen, versuchten, so geräuschlos wie möglich, die Tassen auf den Tisch zu bringen, um den Redefluss der hohen Gesellschaft nicht zu stören.
„Wir wollen nicht um den heißen Brei herumreden" hob der Sultan an. „Wir haben an unserem Hof eine Schlange genährt: Georg Kastriota, der einst als Geisel zu uns kam, eine einem Prinzen angemessene Ausbildung von uns erhielt und zu Allah, dem allerhöchsten HERRN, bekehrt wurde. Mit seinem Einsatz an der Front hat er uns so lange getäuscht, bis ihm im Vorjahr die Flucht gelang! Danach erklärte er sich als Christ und proklamierte die Unabhängigkeit Albaniens."
Das Gemurmel der erlauchten Gesellschaft ließ auf ihren Unmut schließen. Es war Verrat. Und den galt es zu rächen.
„Skanderbeg, so lässt er sich nun nennen, kämpft nicht ohne Erfolg gegen unsere Truppen, mein Padischah", wandte Çandarlı Halil ein.
„Mit den Ungarn und dem Papst im Rücken, der dieses Begehren gewiss unterstützt, scheint er mutig genug. Aber er sollte es aus höchst eigener Erfahrung wissen - wir lassen uns niemals von den Ungläubigen, diesen räudigen Hunden, besiegen!"
„Niemals, mein Padischah", beeilte sich Çandarlı Halil zu zustimmen. „Befehlen Eure allerhöchste Majestät meine ehrliche und ganz aufrichtige Meinung?"
„Ich befahl es bereits, als ich ihn zum Großwesir machte", sagte der Sultan launig. „Seine Meinung will ich hören, seine ungeschminkte Meinung, jetzt und immerdar!"
Çandarlı Halil schaute Zustimmung heischend in die Runde.
„Seit Eure erhabene Majestät den Befehl erteilte, den Ausbau des Militärwesens zu beschleunigen, haben die osmanischen Armeen an nahezu allen Fronten bedeutende Erfolge errungen." Er schaute zu dem für den Feldzugsdienst der Armeen zuständigen Ağa und sagte: „Semih Ağa, erläutere der erhabenen Majestät mit wenigen Worten die Entwicklung der Stärke unserer Truppen."
„Eure kaiserliche Majestät, die Eingliederung der Azep, der irregulären Fußtruppe, in unsere osmanische Armee und die Bildung der tapferen Janitscharentruppe haben diese triumphalen Siege möglich gemacht."
Murat II. machte eine ungeduldige Handbewegung.
„Mein Padischah", begann der Semih Ağa von neuem, „wir haben das System der Pencik weitgehend außer Kraft gesetzt. Grundsätzlich nur jeden fünften Knaben aus den eroberten Gebieten zu unserer Armee zu holen, wie es das Gesetz der Knabenlese ‚Devşirme' bestimmt, hätte zu erheblichen Engpässen geführt. Und es kann bei Allah, gelobt sei sein Name, jedem dieser Kinder nur gut tun, das Leben für den „einen Gott" einzusetzen." Er unterstrich seine Worte mit der Schahada: „La ilaha il-lal-lahu- Muhammad-ur- Rasul-ul-lah - Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist sein Prophet!"
„Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist sein Prophet!", sagte der Sultan ungeduldig. „Und nun fahrt fort!"
Während der Semih Ağa über die Truppenstärken und den gerade geführten Krieg sprach, dachte Murat daran, dass er diese ständigen Feldzüge zutiefst hasste. Hielten sie ihn doch von seinem Harem fern. Und sich mit einer seiner Frauen zu vergnügen, war allemal angenehmer als das ständige Gemetzel im Kampf. Er sehnte sich nach Ruhe. Aber überall, wo er auftauchte, war das Serail. Ob hier am Hof von Edirne oder auf irgendeinem Schlachtfeld. Im Augenblick genoss er die Stille, die der Palast ihm vor einer zudringlichen Außenwelt bot. Wozu hatte er eigentlich einen so klugen Großwesir wie Çandarlı Halil, wenn er die meisten Entscheidungen selbst treffen musste? Wesir bedeutete Lastenträger, weil er die Last zu tragen hatte, die sein Sultan ihm aufbürdete. Aber hier schien es eine verkehrte Welt zu sein. Er, Murat II., war der Kaiser, gleichermaßen Kalif und der evidente Schatten Allahs auf Erden. Er musste für alles und jedes zeichnen und bei dem großen Gott, das wollte er nun ändern. Der Großwesir ist mein Schatten, dachte er, so wie ich Allahs Schatten bin. Und so wie ich Allahs Willen auf Erden gehorsam durchzusetzen habe, hat Çandarlı Halil meinen Wünschen Gestalt zu geben.
Im Unterbewusstsein hatte er verstanden, was der Semih ağa vorgetragen hatte

Zur Leseprobe: Erklärung der im Text verwendeten Begriffe

Erklärung der im Text verwendeten Begriffe, damit es Sinn macht, zu lesen und den Inhalt zu verstehen.


ağa
Titel für Würdenträger außerhalb des juristisch-theologischen Bereiches, etwa für Offiziere, Palasteunuchen etc

akağa
weißer Eunuch

akinci
'Stürmer', Angehöriger einer irregulären leichten Reitertruppe

Alkisch
Segensruf

Allah
arab. Bezeichnung für Gott (wörtl.: DER GOTT)

arz
feierliche Audienz beim Sultan

azep
(anfang irreguläre) Fußtruppe

Bostanci
Gärtner, Angehöriger der Leibgarde des Sultans -

Chasineder
Schatzmeister des Herams

devşirme
Knabenlese

Efendi
[türk.] Efendi, Herr; urspr. ein Ehrentitel, dann allg. Anrede; a Bey.

Emir
War urspünglich ein osmanischer Heerführer, bezeichnet heute einen Stammesführer und Fürsten.

Eunuchen
durch Kastration zeugungsunfähig gemachte Männer; bei den schwarzen EU. Sind nicht nur die Hoden, sondern auch der Penis entfernt worden.

gazi
-türk. ›Kämpfer im heiligen Krieg‹] Gazi, türk. Ehrentitel, verliehen an Sultane und Feldherren

Großwesir
1. Titel des türk. Minister-Präs. (bis 1922);

Hadsch
[arab.], Pilgerreise nach a Mekka, die jeder Muslim, der danach den Ehrentitel Haddschi führt, wenigstens einmal machen soll (a Islam).

Harem
[arab. harim ›verboten‹] der, die den Fremden verschlossenen Frauengemächer im islam. Haus; Gesamtheit der darin lebenden Frauen und Kinder; die Ehefrauen eines Muslim.

harem ağasi
schwarzer Eunuch

haseki sultan
Zu sog. Favoritinnen (haseki sultan) avancierten diejenigen Sultansfrauen, die ihm einen Sohn geboren hatten

Hodscha
Hodscha [pers.], (geistiger) Lehrer in der osman. Türkei.

Hohe Pforte
Bezeichnung für die osmanische Staatsspitze

Hohe Pforte
bis 1924 Residenz des Sultans in Konstantinopel; i. w. S. die Regierung des Osmanischen Reiches.

Imam
Hat mehrere Bedeutungen: 1. Führer, Vorbild 2. Vorbeter 3. Herrscher von Sanaa (Jemen) 4. Ehrentitel für bedeutende Theologen und Rechtsgelehrte

Janitscharen
[türk., yeni tscheri ›neues Heer‹], 1329 aus christlichen Kriegsgefangenen gebildete, durch christl. ›Kindertribute‹, später auch durch Türken aufgefüllte Elitearmee der türk. Sultane

Janitscharenaga
siehe ağa

kadın
bezeichnet die bis zu vier Gattinnen des Sultans

kadınlar saltanatı
Aufgrund ihres Einflusses auf die Staatsangelegenheiten erhielt die damalige Ära des 17. Jh. in der osmanischen Geschichtsschreibung den Namen "Weiberherrschaft" (kadınlar saltanatı).

Kaftan
[pers.-arab.-türk.], langer Überrock vorderasiat. Völker, vorn offen; als Kleidung orth. Juden eng geschnitten, vorn geknöpft.

Kalif
[arab. chalifa rasul Allah ›Nachfolger des Gesandten Gottes‹], Titel der Nachfolger a Mohammeds, die K. besaßen indessen weniger relig. Autorität als weltl. Mach

Kämmerer
1. früher: ein Hofbeamter; 2. BR Dtld.: der Leiter der öffentlichen Finanzverwaltung einer Stadtgemeinde (Stadtkämmerer).

kapikulu
Pfortenunmittelbare Truppen

Khan
Alter türkischer Herrschertitel, gleichbedeutend mit "Sultan".

Kiaja
Ortsvorsteher

Kislar ağa
das Oberhaupt der schwarzen Verschnittenen, denen er selbst angehört, führt die Oberaufsicht über die Odalisken und spielte ehedem eine sehr bedeutende Rolle auch in Staatsangelegenheiten,

Koran
[arab. ›Lesung‹] der die hl. Schrift des Islam als Sammlung der dem Propheten

Kurator
[lat.], 1. Vormund, Pfleger; 2. staatl. Beauftragter in der Verwaltung von Universitäten

Minarett
Turm einer islam. a Moschee (seit 8. Jh.; urspr. Leuchtturm), meist rund und schlank, auch viereckig oder spiralförmig, seltener pyramidenartig; vom M. aus ruft (heute meist mittels einer Lautsprecheranlage) der a Muezzin zum Gebet.

Muezzin
im Islam der Moscheediener, der tägl. fünfmal vom a Minarett aus (heute oft nur noch über Lautsprecher) die Gläubigen zum Gebet aufruft.

Mufti
islam. Rechtsgelehrter, der das Recht offiziell auslegt und Rechtsgutachten erst., M. von Istanbul den Titel Großmufti oder Sheik ul-Islam. Er war Kabinettsmitglied und dem Großwesir im Rang gleichgestellt.

Muslim
Bekenner des Islam

Nargileh
türkisch-pers. für a Wasserpfeife.

Odaliske
[türk.-frz.], weiße Haremssklavin.

Padischah
[pers. ›Schutzherr‹], pers. Fürstentitel, v. a. von osman. Sultanen

Pascha
[türk.], im Osman. Reich und z. T. in seinen Nachfolgestaaten Titel der obersten Beamten und Offiziere; in der Türkei 1934, in Ägypten 1953 abgeschafft.

Pencik
Fünftel

Petschaft
das Handstempel zum Siegeln

Sandschak
[türk. ›Fahne‹], bei den Türken urspr. Fahne als Symbol der Souveränität, dann der Belehnung; schließlich Bez. für die Lehnsgebiete (später die Verwaltungsbezirke). Für einige Gebiete als Name schlechthin üblich.

Schahada
das islamische Glaubensbekenntnis: ›Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist der Gesandte Allahs

Scheich
Bedeutet auf Arabisch "Ältester, Oberhaupt eines Stammesverbandes". Seit dem 13. Jahrhundert ist Scheich auch ein Titel des geistlichen und weltlichen Oberhaupts einer religiösen Bruderschaft.

Serail
›Großes Haus‹, ›Palast‹], allgemein: Palast und Regierungssitz des türk. Sultans; i. e. S. der Schloßbezirk des ehem. Konstantinopel

Sherif/Sharif
Titel der Nachkommen des Propheten

sipahi
Reitertruppe -Elite der Armee

Smyrna
griech. Name der heute türk. Stadt Izmir an der Westküste Kleinasiens.

Sultan
[arab. ›Herrschaft‹], Titel islamischer Herrscher, insbes. seit dem 11. Jh. bei Seldschuken und Osmanen.

timar
Pflege/Verpflegung

Ulema
der, islamischer Rechts- und Religionsgelehrter.

valide sultan
Sultansmutter

Wesir
Wesir [arab. ›Stütze‹, ›Träger‹], Bez. für Minister islamischer Staaten

yeni çeri
neue Truppe

Zur Leseprobe: Aussprache der...

Zur Aussprache
der türkischen
Namen und Begriffe



Außer im Deutschen bereits fest eingebürgerten Begriffen wie »Janitschare«, »Hodscha«, »Padischah« etc. sind Eigennamen, Titel und Bezeichnungen weitgehend in originaler Schreibweise wiedergegeben. Anders als im Deutschen werden folgende Buchstaben ausgesprochen:

c dsch
ç tsch
ğ ein kaum hörbares gutturales g
1 dumpfer Vokal zwischen e und kurzem ü
s immer stimmlos, wie im Deutschen ss oder ß
ş sch
v w
y j
z stimmhaftes s

Brigitte Stolle
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